Der Erste Bank Kunstpreis 2023 geht an Pêdra Costa

Pêdra Costa wird mit dem Erste Bank Kunstpreis ausgezeichnet wird. Dieser wird heuer in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum Warschau umgesetzt.

 

Jurybegründung

Die künstlerische Praxis von Pêdra Costa konnte die Jury überzeugen, sie bezieht sich auf viele Bereiche wie Performance-Kunst, visuelle und urbane Anthropologie sowie das Lesen von Tarotkarten.

Der eigene Körper ist für Pêdra Costa das primäre Medium, um das Konzept des „globalen Südens“ in Kombination mit dekolonialen Strategien zu verhandeln. Zudem sind  queere Fragestellungen ein großer Bereich, die mit einer Pädagogik der Selbstfürsorge und spirituellen Techniken verknüpft werden. Die Jury ist der Ansicht, dass die intellektuellen, politischen, spirituellen und ästhetischen Ansätze für den zeitgenössischen Diskurs sowohl in Wien als auch in Warschau von großer Bedeutung sind. Mit dem vorgeschlagenen Konzept, das die physische Präsenz des eigenen Körpers ausschließt, setzt sich Pêdra Costa mit einer bekannten, aber in letzter Zeit wenig beachteten Praxis auseinander. In der ersten institutionellen Einzelausstellung in Wien will Pedra mittels Tarot und spirituellen Praktiken eine multisensorische Erfahrung schaffen, die eine Erkundung des Selbst ermöglicht.

 

Jurymitglieder

Ruth Goubran (Leiterin der Sponsoringabteilung der Erste Bank)
Alexandra Grausam (Leiterin das weisse haus / studio das weisse haus)
Christian Lübbert (Kurator Secession)
Stanislaw Welbel (Kurator ACF Warschau)
Katie Zazenski (Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Lehrende)

 

Der Erste Bank Kunstpreis 2023

Neben einer Einzelausstellung im weissen haus (November 2023 – Jänner 2024) und im ACF Warschau (Eröffnung Februar/März 2024) ist der Preis mit einem einmonatigen Aufenthalt in der polnischen verbunden. Das von der Erste Bank gestiftete Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro deckt die Reise- und Aufenthaltskosten, zudem wird  zusätzlich ein Produktionsbudget für beide Ausstellungen zur Verfügung gestellt.

 

Finalist:innen 2023

Patrícia Chamrazová, Liva Dudareva, Larissa Kopp & Florian Aschka, Lavinia Lanner, Catherine Ludwig, Hyeji Nam, Christiana Perschon, Mariya Vasilyeva, Christina Werner

 

Pêdra Costa

Pêdra Costa, eine, brasilianisch geprägte, visuelle und urbane Anthropolog:in, Performer:in und Tarot-Leser:in mit Sitz in Berlin, nutzt Intimität , um sich mit der Gemeinschaft zu verbinden. Arbeiten mit dem Körper, um fragmentierte Epistemologien von queeren Gemeinschaften innerhalb des fortbestehenden kolonialen Erbes zu schaffen. Die Arbeit zielt darauf ab, Gewalt zu entschlüsseln und Scheitern zu transformieren, während die Kräfte des widerstandsfähigen Wissens aus einer Vielzahl subversiver Ahnen und Spiritualitäten gebündet wird.