Die Siegerprojekte 2021
ARTISANS OF PUBLIC PSYCHE Max Scheidl
Was nervt dich gerade so richtig? Was könnte deiner Psyche guttun? Und wann hast du einer fremden Person das letzte Mal etwas Nettes gesagt? Das Projekt von Max Scheidl – durchgeführt in Form einer öffentlichen Intervention sowie als Teil der Ausstellung in der diesjährigen Festivalzentrale der VIENNA DESIGN WEEK – lädt ein, diese Fragen mit spielerischen Kommunikationstools zu beantworten: Persönliche Geschichten werden gesammelt, Technologien hinterfragt und ein Austausch über die schönen und weniger schönen Lebenserfahrungen angeregt. Das Projekt füllt die Lücke zwischen professioneller und fehlender Hilfe – und tritt der Stigmatisierung von psychischer Belastung somit just in einer Zeit entgegen, in der ebendas noch dringlicher geworden ist: in der Pandemie. Als Ergebnis der Intervention stehen Strategien, die uns bestenfalls ein klein wenig widerstandsfähiger für zukünftige Herausforderungen machen. ARTISANS OF PUBLIC PSYCHE wurde in Kooperation mit dem Berufsverband Österreichischer Psycholog*innen als Diplomprojekt im Studiengang Design Investigations der Universität für angewandte Kunst entwickelt und anlässlich der VIENNA DESIGN WEEK 2021 erweitert.
Festivalzentrale am Sachsenplatz 20., Sachsenplatz 4–6
IM20.WIEN – WAS STÄRKT DIE LOKALE GEMEINSCHAFT? IDRV – Institute of Design Research Vienna
Das Institute of Design Research Vienna (kurz: IDRV) untersucht, wie sich Gesellschaften in physischen und digitalen Räumen formieren und organisieren. Als Werkzeug dient dem partizipativen Projekt ein geteiltes Google Docs-File unter der Webadresse im20.wien, über das kollektives Know-how der Bezirksgemeinschaft abgerufen werden kann. Mithilfe der niederschwelligen (und auch kritisch zu diskutierenden) Technologie, die auch von sozialen und politischen (Protest-)Bewegungen wie dem Black Lives Matter Movement genutzt wird, kann das Wissen unterschiedlichster Menschen binnen kurzer Zeit gesammelt und einfach strukturiert für alle zugänglich gemacht werden. Der so entstehende Wissenspool über lokale Initiativen und Ideen zum sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Zusammenleben im 20. Bezirk bekommt während der VIENNA DESIGN WEEK Sichtbarkeit im Stadtraum und soll vor Ort zum Gegenstand eines Dialoges zwischen dem Festivalpublikum und den Bewohnerinnen und Bewohnern der Brigittenau werden.
MISSING LINK: EIN VERSATZSTÜCK DER STADTBAHN Marlene Lübke-Ahrens / Wolfgang Novotny
Der New Yorker High Line Park ist weltbekannt. Was viele nicht wissen: Auch in Wien gibt es ein ehemaliges Bahnviadukt, das seit vielen Jahren ungenutzt ist. Mit dieser gegebenen infrastrukturellen Situation zwischen dem 19. und dem 20. Wiener Gemeindebezirk beschäftigt sich das Projekt MISSING LINK, das einen Teil der zehn Meter breiten und einen Kilometer langen Fläche durch ein bisher fehlendes bauliches Bindeglied zwischen dem Franz-Ippisch-Steg und dem Gleisbett der stillgelegten Stadtbahn nutzbar macht. Der Weg zum Wiener High Line Park ist also kein weiter: Nur zehn Stufen fehlen, um den Höhenunterschied zwischen Steg und ehemaliger Gürtellinie zu überwinden. Für die Dauer des Festivals wird die Brache auf den Stadtbahnbögen erschlossen, von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren bespielt und Freiraum somit dort eröffnet, wo dieser bisher nicht möglich war. So wird untersucht, wie der Ort zur Stärkung der Gemeinschaft dienen und genutzt werden kann – und so eine mögliche Weiternutzung angeregt werden.
MISSING LINK
19., Franz-Ippisch-Steg (Aufgang Rampengasse nahe Heiligenstädter Straße)