Jurybegründung
Angesichts der vielen formal beachtenswerten österreichischen Filme bei der Viennale hat die Jury die gesellschaftspolitische Relevanz der Filme als weiteres Kriterium bei der Beurteilung betont. Und so erhält den MehrWERT-Filmpreis, nach einstimmigem Beschluss der Jury, ein Autor mit einem noch kleinen Werk, der die Tradition des kritischen Kinodokumentarfilms aufgreift und sich einer österreichischen Thematik zuwendet. Die packende, spektakuläre aber nie spekulative Art, mit der der Regisseur die Vorgänge und Positionen rund um sein Thema darstellt, ist beeindruckend und überzeugend:
Der Preis geht an Gerald Igor Hauzenberger für seinen Langfilm „Der Prozess“.
Weil Kurzfilme in der Kette von Vertrieb und Verleih generell benachteiligt sind, vergibt die Erste Bank auf Empfehlung der Jury einen zusätzlichen Kurzfilmpreis.
Dieser geht an zwei junge, unabhängige Filmemacher für die Originalität und visuelle Intensität ihrer Werke: Johann Lurf für „Kreis Wr. Neustadt“ und Kurdwin Ayub für „Sommerurlaub“ und „Schneiderei“. Der Preis ist mit je 2000,- Euro dotiert.
Jury:
Nicolas Mahler (Autor und Zeichner), Franz Schwartz (Leiter Stadtkino Wien,
1981–2008), Verena Teissl (Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin)