© Viennale
Der MehrWERT-Filmpreis 2018 geht an Wolfgang Fischer für „Styx“ und an Sara Fattahi für „Chaos“.
Im Rahmen der Viennale wurde der MehrWERT-Filmpreis 2018 bereits zum 8. Mal vergeben.
Unter den aktuellen österreichischen Produktionen und österreichischen Regisseuren, die bei der Viennale 2018 gezeigt wurden, hat eine unabhängige Jury die Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht aus einem Aufenthalt in New York City einschließlich einer Werkpräsentation im Anthology Film Archive. Die Realisierung des MehrWERT-Filmpreises findet in Zusammenarbeit mit der Viennale, dem Deutschen Haus at NYU sowie dem Austrian Cultural Forum New York statt.
Jurybegründung
Die Jurymitglieder haben sich einstimmig für zwei Filmproduktionen entschieden. Auf Empfehlung der Jury wird der MehrWERT-Filmpreis 2018 für zwei Gewinnerfilme mit jeweils einem Monat Aufenthalt in New York für deren Regisseure ermöglicht.
Der MehrWERT-Filmpreis 2018 geht an Wolfgang Fischer für „Styx“.
Ihre Segelreise von Gibraltar ausgehend, wird für die einhand segelnde Ärztin Rike zu einer existentiellen Herausforderung. Ein Filmgeschehen wie eine Versuchsanordnung zur Erforschung der menschlichen Empathiefähigkeit, und doch von der Realität schmerzhaft übertroffen. Zwischen Seerecht und behördlicher Anordnung trifft eine Frau unter Einsatz ihrer Existenz eine finale Entscheidung.
Der MehrWERT-Filmpreis 2018 geht an Sara Fattahi für „Chaos“.
Drei Frauen die an unterschiedlichen Orten gestrandet sind, versuchen ihre tödlichen Verluste und Traumata, die sie während des Krieges in Syrien erleiden mussten, in Worte zu fassen. In atmosphärischen teils traumhaften Bildern folgt der Film dem Rhythmus den die vergeblichen Versuche der Protagonistinnen erzeugen um das Unsagbare, den Tod eines geliebten Menschen, in Worte zu fassen. Chaos ist eine Meditation über das Schweigen und die Stille. Eine Frage nach dem Ort des weiblichen Sprechens. Ein Film der die Möglichkeit und Unmöglichkeit von Erinnerung thematisiert. Ein Film der seine eigenen Grenzen der Darstellung reflektiert und diese transzendiert indem er den Atem eines Gedichtes annimmt.
Jurymitglieder
Silvia Bohrn, Boris Manner, Franz Schwartz