Jurybegründung:

Auf Empfehlung der Jury wird der MehrWERT-Filmpreis 2014 auf die zwei Gewinnerfilme aufgeteilt und zwar mit jeweils einem Monat Aufenthalt in New York für deren Regisseure.

Der erste Teil des MehrWERT-Filmpreises geht an Sudabeh Mortezai für „Macondo“.

Geschichten erzählen, das verbindet beide Produktionen, und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Ein Spielfilm mit einer fast dokumentarisch erzählten Geschichte, angesiedelt im Umfeld einer Flüchtlingssiedlung in deren Mittelpunkt das Erwachsenwerden eines 11-jährigen Jungen steht. Der Film beeindruckt durch genaue Beobachtung, durch respektvollen und behutsamen Umgang mit fremden Kulturen und zeigt uns: Macondo ist überall.

Der zweite Teil des MehrWERT-Filmpreises geht an Gerhard Treml und Leo Calice für das Kurzfilmprojekt „Eden’s Edge“.

Die zweite Produktion, die von der Jury prämiert wurde, ist eine mehrteilige Kurzfilmserie. Diese verführt bei der Erzählung verschiedener Lebensgeschichten mit ihrer ungewöhnlichen visuellen Auflösung. Aus der Vogelperspektive, in einer einzigen Einstellung beobachten wir die Erzähler bei minimalistisch ausgeführten Tätigkeiten. Angesiedelt am Rande der kalifornischen Wüste werden Rückzugsräume beschrieben, konfrontieren uns mit Lebenswelten am Rande der Gesellschaft und zeigen dabei ein vielschichtiges Portrait der Gegend.

Jury:

Silvia Bohrn, (Kulturmanagerin), Martin Rauchbauer (ehem. Leiter Deutsches Haus at NYU), Franz Schwartz (Leiter Stadtkino Wien, 1981–2008)